Eifelpfade XXVIII
Bernhard von Clairvaux gründet das Kloster Himmerod
im Tal der Salm/Eifel
Doctor marianus:
Blicket auf zum Retterblick,
Alle reuig Zarten,
Euch zu seligem Geschick
Dankend umzuarten.
Werde jeder beßre Sinn
Dir zum Dienst erbötig;
Jungfrau, Mutter, Königin,
Göttin, bleibe gnädig!
Goethe, Faust II, Schlußszene
Ins Verschwiegene flutet das Herz,
in dunkle Wälder, in denen abends
die Ahnung im Eulenflug geistert.
Wo Sonne schreibt auf das Wasser
die heiteren Kringel des Lichts,
schnellt die Freude sprühend empor,
stürzt die Forelle, ein rötlicher Blitz.
Was gab dir Schlichtheit mystischen Fühlens,
doctor marianus, hier im Tale der Salm
Wein und Tränen in eine Schale zu gießen?
Trat aus dem dunklen Laube ein Reh,
glänzte sein duldsames Auge dich an?
Warʼs eines Kuckucks inniges Klagen,
das dich wie blaues Dämmern bestrickte?
Du hast den Altar des Bundes gestiftet,
Brüdern gesalbt den Mund mit Gesang,
auf seinen Wolken die Jungfrau zu betten.
Wölbt sich über dem Kloster der Himmel,
ist es distelblau ihr Mantel der Stille.
Gießt über die Schwelle Tränen der Mond,
ist es das Auge der Mutter, die weint.
„Turres non habemus“ willʼs zisterziensische Demut.
So begrüßt uns heute die hohe Fassade,
die barocken Schnörkeln Einfalt verleiht.
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