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Eifelpfade XXV

13.07.2017

Am Totenmaar

Wir atmen Schicksal,
wenn dies runde Auge träumt.
Wir lauschen nach der Erde Mund,
blitzt die Kapelle aus dem Laub.

Durchschoss, Madonna, dir
des Pestgotts Pfeil den blauen Mantel?
Streckte nach dem Schaum des Grals
Aussatz seine schwarze Zunge?

Von Satans Floh gebissen
und sie spuckten Blut, sie schrien,
wie in Leibeshöhlen Schwären brannten,
nach dem Tau auf Lilienwangen.

Die mit den blau- und schwarzen Beulen,
die den kalten Schweiß geschüttelt,
den pfeifenden Dämon der Wanderratten,
sind in Tuffsteinlöchern sie verstummt?

Hörst du nicht die Schilfe zittern
in der Nacht wie Fieberwahn.
Hörst du nicht aus feuchtem Grund
Totenglöckleins dünnen Ton?

 

Anmerkung:
Das Totenmaar gehört zu den berühmten Naturwundern der Dauner Maare in der Vulkaneifel. Am Ufer lag einst der ansehnliche Ort Weinfeld, der infolge des Wütens der Pest Anfang des 16. Jahrhunderts aufgegeben und verlassen wurde. Die Häuser wurden abgetragen, es verblieb die einsame Kapelle inmitten des alten Friedhofs.

 

Siehe:
https://www.google.de/search?q=totenmaar&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjRpPDX8oXVAhVDxxQKHSXeBT4Q_AUIBygC&biw=1540&bih=818#imgrc=aXkiQR4ljPLY7M:

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