Eifelpfade XVI
Am Laacher See
Am Ufer des Laacher Sees
bin ich Röhricht und Schilf
und die weit geöffneten Augen
der Blumen, die ihre Blätter
auf dem Singsang der Wellen wiegen.
Und wer bist du?
Du sei der kühle Hauch der Dämmerung,
der mich ins Rauschen niederbeugt,
sei eines blassen Mondes Milch,
ausgeschüttet über den dunklen Achat des Wassers.
Am Ufer des Laacher Sees
bin ich das wehende Haar der Birke,
die der Botschaft des Geisirs lauscht,
ob sein sprudelndes Lied
ihre weiße Mädchenhaut lobpreist,
bin ich in der strohernen Schale
das gefleckte Gelege des Teichrohrsängers.
Und du, wer bist denn du?
Du sei der bronzene Herz-Gong,
der den Dunst des Abends durchbebt,
sei, die ich liebe,
die glühende Rose
im grauen Schopfe der Wolke.
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