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Edler Wein und fader Fusel

18.09.2024

Daß zwischen Wort und Wort ein Rätsel gärt,
der Dichter, zwielichtbang, er darf es sagen.
Die es mit Lärm und grellem Strahl verjagen,
verstümmeln sich die Wurzel, die sie nährt.

Die Rebe grünt, wo graue Öde war,
im Laubendämmer glühen Traubensonnen.
Gold ist in einen irdnen Krug geronnen,
das Erdennacht und Himmelslicht gebar.

Der Sinn der Worte ward von uns empfangen,
ein edler Wein, gekeltert von den Vätern,
der ihre Zunge löste und sie sangen.

Gepantschter Fusel schmeckt nur fad und seicht.
Dionysos rächt sich an den Verrätern,
die Zungen lallen und der Rhythmus schleicht.

 

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