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Duftgenährter Vers

24.03.2025

Es sind uns Sonnenwinde, grünes Glühen,
der Erdennacht versprühend Himmelssagen.
Es sind, die aus dem Schlamm des Schlafes ragen,
die Muscheln, Traumgeseufz von Meeren, frühen.

Wir gingen über Höhn, Tau troff von Beeren,
durch Lauben, flüsternd schon von Goldgeprängen.
Uns riefen Geister von den Rebenhängen,
daß sie im Wein des Dichters wiederkehren.

Es sind umschlungner Reime blaue Venen,
sind Quellen, dürre Sprache zu befeuchten.
Und daß nach Sapphos Hainen wir uns sehnen,

sind Monde, die durchs Abenddickicht leuchten.
Schloß sich die Knospe auch, die früh erblühte,
noch nährt ihr Duft den Vers uns im Gemüte.

 

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