Die Zwillingsschwestern
Grellgeschminkt, mit Plastikbrüsten,
überhaucht von Moschusdunst,
daß betäubt sind, die sie küßten,
feilscht die Lüge geil um Gunst.
Ihre falschen Tränen locken,
wie den Falter Sonnentau,
und erschrockne Herzen stocken,
ah, sie schmatzt, die kalte Frau.
Wie erloschen, bleich und hager,
nur das feuchte Auge glänzt,
einsam auf dem Bettellager
hat kein Freier sie bekränzt.
Ihre Blicke, sie versehren,
dringen in das Herz sie ein,
Wahrheit nähret mit Entbehren,
und ihr Kuß ist herber Wein.
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