Die weiße Welt
Weiß sind die Flüsse, weiß die Steine,
weiß sind die Haare,
die Augen, die Lippen, die Zungen sind weiß.
Das Oben ist weiß wie das Unten,
das Gestern so weiß wie das Morgen,
gleich weiß sind Ich und Du.
Mit den weißen Zungen schlürfen
die Wesen auf weißem Hügel,
wie zu Gebeten gereckt
zur blühenden weißen Wolke,
milchige Tropfen Lichts,
Nahrung, die das Hunger-Grau
ihrer qualligen Leiber wieder
ausbleicht und weißt.
Manchmal verfinstert die Wolke sich purpurn.
Ein Wind kommt auf, ein Brausen.
Dann halten die Weißen sich
an den Tentakel-Händen
und summend wiegen sie sich.
Es fallen wie schwarze Tropfen
Rätselworte von der Wolke herab,
und wie Scharen von Schrecken
den weißen Weizen schwärzen –
wird den weißen Wesen schwarz
vor den Schwärmen der Sprüche.