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Die weibliche Stimme: Marianne

24.05.2017

Die Stufen einer Freitreppe hinabsteigend

Wie tief ist die Treppe des Schweigens,
wo auf dem Grund das blaue Wasser steht
oder Blüten stäuben, unhörbar.

Ich steige Stufe um Stufe hinab,
um dunkler zu lieben, schweigender
in die Liebe hinabzusterben.

Doch höre ich noch das Summen
der Bienen, das Sirren von Schwalben,
die haltlos durch den Abend stürzen.

Wie tief muß bangend ich hinab noch tasten,
bis Himmels blauer Gong verklingt
und sich der Rose Kelch mit Seufzern füllt?

Wie tief muß der Schatten stehen,
den die Einsamkeit der Pappel wirft,
bis mir ihr Flüstern ganz erstirbt?

Ich will auf meinen Winter warten,
wenn Schnee die Töne dämpft
mit seinem warmen Fittich.

Ich will der kalten Küsse harren,
seiner Flocken, die mir stumm
auf fühlloser Wange schmelzen.

 

Rezitation:
Die weibliche Stimme – Marianne

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