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An die Wäsche gegangen

07.12.2018

Eine Fledermaus in lausig-kalter Höhle,
starren Sinnes über verkotetem Urgestein
unmetrisch im Winde baumelnd,
manchmal zuckt einfallslos
der lange Griffel der Hand,
manchmal schielt ein schlaftrunkenes Auge,
hängt zwischen Tag und Nacht
das Gespenst des Gedichts
und träumt von warmen Herzen,
die sich ihm schenken,
und die dürren Flügel aneinanderschabend,
von ihrem berauschenden Blut.

So leicht erregt fliegen an der Leine
die weißen Ärmel des geblähten Hemds
und schicken amputierte Liebesgrüße
zu nachbarlichen Balkonen,
so voll kaum noch, nicht mehr
einzuhaltender Lust tröpfeln
die stumpfen Hosenbeine
eines zum Trocknen aufgehängten Traums.

Kopfüber schaukelt das Mädchen im Hof,
der Rock wie eine kaum lesbare,
überflüssige Fußnote ganz tief
unten an den Seitenrand geweht,
das Hohn glänzende Versprechen
eines melodisch gespannten Gesäßes
zum blauen Himmel gewölbt
und den puttenkleinen roten Dämonskopf
rückwärts zwischen die Knie gepreßt,
verdreht es hysterisch die Augen
oder streckt dem gaffenden Dichterlein
über eine unschlüssig hinauf-, hinab-, hinausgezögerte Zeile hinweg
die flatternde Zunge heraus.

 

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