Die Vogelscheuchen
Waren es Strudel schäumenden Wahns
unter Flocken wirbelnder Seufzer,
die uns zwischen Mohnblut-Ufern
ins Fremdland rissen?
*
Wir stehen schon am Saum des Felds,
wo Knospen fremder Samen gaukeln,
magere Vogelscheuchen, Wind
bläht den löchrigen Hungermantel.
Nicht mal die scheue Elster schrickt
zurück vor unsern glasigen Augen,
grünen Scherben zersplitterten Fests,
und unser schiefer Mund, ein Fetzen
roten Samts, der einmal weiße Wangen
wärmte, weiß sich keinen Reim
aufs höhnisch schwarze Krähenlachen.
Im Gestrüpp des Haars aus Stroh
und Mulch sitzt gern ein Sperlingspaar
und piept und pickt sich ungeniert.
Glänzt der krumme, rostige Haken
uns im Gesicht vom scharfen Frost,
ist leer das Schneefeld, kahl und leer.
Ein Hündchen kommt, o Lebenswärme,
letzte Fühlung morschen Seins,
warm rieselt sein Urin ans Bein.
Schwarzer Abschiedstau, das Auge
eines Rehs, das schnaubt und scharrt.
Der angetrunkne Mond grinst über
unsre Schattenfratzen, torkelt heim.
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