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Die Verborgenheit der Gnade

09.06.2013

Ein Theologumenon Francofurtense
Aveborn, Affentor, Frankfurt am Main, Sachsenhausen

An der Stelle habe der Franken König,
die Zukunft der Deutschen,
die Fahne der Jungfrau gehisst,
gesenkt den Stab in den mürben Boden
noch weihlosen Lands.

Zu Ehren der himmlischen Huldin
und wider unheiligen Unmut des Feinds
den unübersteiglichen Wall
jubelnder Chöre
Stimme für Stimme zu schichten,
ertönte weithin über die Wasser des Mains
das Ave Maria.

So groß, so glühend war der Glaube
an das Recht rechten Daseins, lauteren Weilens.
So offenbarte das Echo des Heils sich
bis in die lauschenden Adern
der Gegenmutter, der Erde –
so tat ihren Mund bezaubert
von den Sängen sie auf
und quoll von lieblichem Liede des Borns.

Die Verborgenheit der Gnade,
die unter Schleiern lächelnde,
lockende, weckende Grazie
ließ die Quelle verschütten,
ließ den verrenkten Arm eines Affen
baumeln über dem Born.

Die göttlich-ironische Weisheit
ließ einen Affen mit wahntriefender
Zunge überschreien
das Ave Maria,
ließ unter satirisch verjucktem Fell
verhüllen Gratia plena.

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