Die Märtyrer der Avantgarde
Sie stehen abseits, stülpen ihren Kragen,
den schwarzen, die bittre Miene zu verbergen,
mit der sie uns vom Leid des Künstlers klagen,
des wahren Künstlers unter tausend Schergen,
die sich der Dominante und dem Sinn verdingen
und keinen Frost erduldet auf den Zauberbergen.
Sie zetern, nicht nur fette Töne klingen,
ein jedes Ding hat seinen Mund zum Heulen,
und Winseln, Quietschen, Krachen beim Zerspringen.
So schwingen sie die atonalen Keulen,
und aus dem Synthesizer spritzen Schüsse,
bedenklich schwanken die bourgeoisen Säulen.
Sie nennen liederlich die Klanggenüsse,
die Mozart, Wagner, Bruckner uns gewähren,
und masochistisch spotten sie der Küsse,
mit denen uns den grauen Tag verklären
die leichten Musen, der Anmut holde Schwestern.
In ihren Augen sind sie Geld-Hetären,
die ärger sie als Puritaner lästern.
Was lärmend nicht Gemüt und Nerven zwackte,
ist ihnen temperierter Sud von gestern.
Doch heimlich schlürfen sie Dreivierteltakte.
Comments are closed.