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Die letzte Reise

19.02.2025

Wenn was ihm Heimat gab verblaßt, verweht,
die Knospen, unter Eos Hauch entzündet,
ihr Duft, der sein Gemüt genährt, entschwindet,
fragt keins, wohin der stumme Dichter geht.

Ward ihm zum Karst der Garten, und das Wort
erstickt vom geilen Speicheln fremder Zungen,
von Fäulnisgasen übertäubt die Lungen,
ein Pilgrim ohne Muschel zieht er fort.

Ins Traumland wandert er, wo Hund und Hirten
am Feuer lagern und den Ausgebrannten
mit froher Glut und süßer Milch bewirten.

Dem aus der Muttersprache schnöd Verbannten
erbebt die Lippe schon von frühen Weisen.
Zu Hirten des Vergil magst, Dichter, du noch reisen.

 

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