Die leere Muschel der Zeit
„Ich …“ – schon bist du verstrickt
im Gewebe der Vergangenheit
oder stolperst über einen Wurzelstrang,
toter Erinnerung Gebein.
Im Luftzug leben von Geistern
unter Dämmerns schrägem Dach,
und keine Handvoll Licht
in der Fensterluke, den Rufen
Gesicht und Aufenthalt zu geben.
Barherz stehen im Schäumen
nächtlicher Wasser
am Katarakt der Zeit,
und keines Rauschens Muschel
birgt ein gekörntes Wort.
Im Winseln von Flammen,
die aus dem Loch der Schläfe züngeln,
gebohrt vom Dorn der Jenseits-Rose,
mit tauber Hand den Spruch
des Tages müdeschreiben,
bis er sich über das Zeilenende
ins Schmerzensgitter rankt.
Im Schnee der Blendung,
versunkene Liebespfade, gewühlt
durch Sommers Blumenschutt,
die Kreuzungen vermint
von Splittern blinder Blicke,
das Dunkel rupfen,
den schwarzen Mohn
aus der Achselhöhle
einer kalten Puppe.
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