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Die kleine Weile

13.09.2014

Zu Berkersheim an der Nidda,
im Schatten des Eichenbaums,
unterm Zuspruch der hellen Glocke von Michaelis

Wie lange sie wohl dauern mag,
die kleine Weile –
gut, dass du nicht fragen magst.

Mein Weilchen ist so zart und arg,
es zittert wie ein Kinderlebenslicht.

Doch, Liebe, sei nicht bang,
es wölbt sich schützend,
Lüftchen niederbückend,
eine liebe Liebeshand.

Die kleine Weile hält so lange wohl,
wie der Atemhauch in der Abendkühle
säumt und dir zusagt „Du“.

Und schweig ich dann,
mein Herz schweigt nicht sodann –
und eine kleine gute Weile
flackert noch das Licht.

Frag nicht, wenn die Schatten wachsen
und die Blätter knistern –
wie lang die Weile weilen mag.

Wisse dich geliebt
von dem, der dir zu Herzen
die kleine Weile gibt.

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