Die helle Nacht
Wie rein Erblühte Anmut künden.
Die Nacht ist hell von Blütenschaum.
Die sich um schwarze Borke winden,
des Efeus Ranken flüstern kaum.
Wir liegen auf dem Vlies des Maien,
und kommt vom Fluß ein sanfter Hauch,
sinkt aus dem Dunkel stilles Schneien,
hüllt bräutlich den Holunderstrauch.
Der Blütenschnee ist wie dein Schweigen,
ein Leuchten, rein und namenlos,
wenn sich mir deine Lippen neigen,
sagt mir ein Tau von dunklem Moos.
Und haben milchig-bleiche Strahlen
der Geister Schatten aufgeweckt,
sehn wir die weißen Blüten fahlen,
von Mondes Küssen süß erschreckt.
Wir gehn den Uferweg, im Osten
beträufelt Wolken roter Wein.
Mit Blüten, dunklem Grund entsproßten,
war helle Nacht des Glückes Hain.
Comments are closed.