Die Flucht der Muse
Gesang hat sie verlockt, hinabzusteigen
von ihres Vaters goldumwölbten Hallen,
Gesang war’s, süß, von Nachtigallen,
ins Dickicht dunkler Erde sich zu neigen.
Betört schloß ihre Augen Melpomene,
sie träumte noch, als kalter Mond sie weckte
und ihr den öden Asphalthof entdeckte,
im Staubgestrüpp erstarb die Kantilene.
Sie rief den Sängern: „Laßt uns, Schwestern, fliehen
zum heiligen Hain, den Wahn und Wut nicht finden,
wo über eure Nester Sterne ziehen.
Das Herz der Musen wird noch höher schlagen,
wollt in den Kranz des Lieds ihr lieblich winden
Adonis’ Seufzen, Philomelas Klagen.“
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