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Die Falten des Herzens

03.09.2024

Die Falten meines Herzens wollen immer zusammenkleben, und um es zu öffnen, müßte ich sie immer wieder auseinanderreißen.

Ludwig Wittgenstein

 

Die in der Sommernacht am Fenster stehen,
als habe aufgestoßen es ein Strahl
des Mondes, fühlen aus dem Heimattal,
dem fernen, frühe Melodien wehen.

Die einsam wandeln in Gesanges Hainen,
und von den Dämmerlauben tropft noch Licht
auf müder Anemonen Angesicht,
sie halten jählings inne, um zu weinen.

Mag die verklebten uns, des Herzens Falten,
aus Versen quillend transparente Feuchte
sanft lösen, die vom Schnee des Schlafes kalten,

die Lider, uns dein Atem, Dichter, wecken,
daß aus dem Dunkel hell die Rose leuchte
und wir das Dasein schauen ohne Schrecken.

 

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