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Die elbische Nacht

29.12.2022

Wenn abendblaue Schatten gleiten
auf schneeverwehtem Teich,
willst du ans Ufer mich geleiten,
still schwebend, schwanengleich.

Ich wußte nicht, woher noch füllen
das Wort, den hohlen Krug,
den Brunnen, die den Sommern quillen,
war Schneelicht nicht genug.

Du hast mit Schmelz von zarten Flocken
gesalbt mir Stirn und Mund,
mein Fühlen glühte, unerschrocken,
Nacht tönte hell im Grund.

Und bist du elbisch auch entschwunden
im mondgeküßten Dunst,
das Schweigen hast du mir entbunden,
den tiefen Quell der Kunst.

 

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