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Die eigne Stimme fremd

25.09.2024

Wenn ein Löwe sprechen könnte, wir könnten ihn nicht verstehen.

Ludwig Wittgenstein

 

Er wittert schon, der Hund, was wir kaum fühlen,
er spitzt die Ohren, pocht das Herz zu laut.
Die junger Sehnsucht Blattgerank zerwühlen,
mit solchen Stürmen ist er nicht vertraut.

Die Worte mit den sanft geschwungnen Schleifen,
die einst halb offnen Munds dir Liebe schrieb,
nun kannst du ihren Sinn nicht mehr begreifen,
als ob die Blüten Wüstenwind zerrieb.

Bisweilen klingt die eigne Stimme fremd
wie Rufe, die aus Brunnen widerhallen,
wird klarer Sinn von Rätseln überschwemmt.

Wenn Worte, nachts gehaucht von Lippen, weichen,
bei Tag dich ritzen wie mit scharfen Krallen,
scheint, die du liebst, Mänaden fast zu gleichen.

 

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