Die dumpfe Seele
Die Waldmaus huscht, im Maul die spröden Samen,
Moos, Reisig auch, zu polstern ihren Bau.
Sie weiß nicht, wer sie ist, hat keinen Namen,
doch fühlt die Nacht der Seele sie genau.
Die Jungen drängen, warme Milch zu saugen,
das Herz der Mutter sieht im Dunkel grell
den Blitz, den tödlichen, aus Eulenaugen.
Wie heiß es zittert unterm grauen Fell.
Daß sie im schwarzen Wasser selig kreisten,
auf grünen Schalen, Blüten ungemein,
konnt dir die dumpfe Seele nicht begeisten?
Wie sollte feuchte Glut von Liebesblicken,
dich eines Sternenliedes süßer Schein
aus diesem Grauen huldvoll noch entrücken?
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