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Die alte Magd aus dem Eifeldorf

27.10.2024

Die alte Magd saß auf der morschen Bank,
da über ihr die Blätter rötlich glommen.
Sie sah die späten Rosen nur verschwommen,
doch sprach das feuchte Auge noch von Dank.

Der sie geschwängert hatte, war längst tot,
der Herr, dem sie die Scheite angezündet,
als neues Leben schon den Leib geründet,
und ließ ihr nur ein karges Gnadenbrot.

War er auch fern, der Junge war am Leben.
In ihre Winter kam er stets von Süden
mit Seidentüchern, schmeichelnden Geweben,

mit Früchten, wie aus transparentem Stoffe,
doch las in ihrem Lächeln nie, dem müden,
daß sie auf eine andre Frucht noch hoffe.

 

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