Dichters Maiandacht
Muß vor dir, du Wunderrose,
blassen auch mein Reim,
fällt er wie ein Pollen lose
deinem Schoß anheim.
Verse, noch vom Schlaf befangen,
weckt mir auf dein Hauch,
Lerchen, die ins Blaue drangen,
zwitschern wild sie auch.
Lilienknospe lichtentsprungen,
öffne dich mir mild,
ist der Duft erst eingedrungen,
Wort, es strömt und quillt.
Kelch der Abendröte, Rose,
gießt du mir dein Blut
in die Nacht, die namenlose,
Vers, er hat noch Glut.
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