Dichters Abendlauben
Wie müde Knospen, hingeneigte, scheinen,
wo Menschen still auf weißen Wegen gehen,
ins Dämmergrau hinschmilzt der Schnee von Schlehen
und blauen Sommers Quellen leiser weinen.
Als ob in schilfig-grünem Wasser bade
die Nereide ihre losen Locken,
verknistern unterm Monde süße Flocken,
zergeht in trunknem Schaum die Serenade.
Und Tropfen, die an Blütenspitzen glommen,
verglühen, windgepflückt, im dunklen Moose,
in holder Knospe birgt sich scheu die Rose,
fern ist, wo Liebe träumt, ihr Duft geschwommen.
Laß, Dichter, im Gewog der Abendlauben
noch Verse zwitschern, gurren Turteltauben.
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