Des Verses wilde Ranken
Die Wellen, die ans Ufer rollen,
umschäumen noch den bleichen Tand
von Inseln, die im Meer verschollen,
und kein Homer hat sie benannt.
Wovor zurück wir ängstlich weichen,
im Zwielicht finden wir den Halt,
wo dumpf wir hin im Nebel schleichen,
glänzt sie hervor, die Wohlgestalt.
Der Wurzel gilt es nachzufühlen,
die sich ins Hadesdunkel streckt –
wo Klagen sickern, Geister wühlen,
hat sie den sichern Grund entdeckt.
Die Blüten, die auf Wassern schwanken,
zu träumen sind sie aufgetan,
Tau tropft von Verses wilden Ranken,
geschüttelt jäh vom Stab des Pan.
Die Anmut lernen wir vom Schaukeln
der Schönen, die am Hochseil schwebt,
wenn Gong und Pauke sie umgaukeln –
sie fliegt, ein Schwanenfittich bebt.
Die Landschaft will ins Ferne rücken,
reißt auf die Nacht ein Schreckensstrahl,
wie zittern wir, die Frucht zu pflücken,
und schmecken süß der Liebe Qual.
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