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Der wahre Reichtum

21.03.2025

ἄριστον μὲν ὕδωρ, δὲ χρυσὸς αἰθόμενον πῦρ
ἅτε διαπρέπει νυκτὶ μεγάνορος ἔξοχα πλούτου

Pindar, Ol. 1, 1–2

 

Das Beste ist das Wasser, und das Gold,
Wie brennendes Feuer in der Nacht,
Strahlt es hervor aus männergroßmachendem Reichtum.

Wolfgang Schadewaldt

 

Höchstes Gut ist Wasser, aber das Gold,
Wie blinkendes Feuer zur Nacht,
Sticht es hervor aus dem prunkenden Reichtum.

Uvo Hölscher

 

Über Alles ist Wasser, und Gold, gleich flammendem Feuer
Der Nacht, stralet vor der mannadelnden Fülle des Reichtums.

Friedrich Hölderlin

 

Scheint reicher nicht als Gold die grüne Feuchte?
Auch sie erglüht an abendlicher Röte.
Damit dem Irrsal sich die Schneise böte,
netzt sie des Mundes Blume, daß sie leuchte.

Ergreift uns nicht, wenn ausgerauscht die Welle,
wie Gischtes Pfeile leisem Tröpfeln weichen,
das stumme Funkeln über glatten Teichen,
sehn nachts wir sie von traumbemooster Schwelle.

Wie dünkt uns süßer nun im Abendlicht
die Knospe, die sich Eos bang verschlossen,
das Wort, das leise von dem Schimmer spricht,

der ihm im Tau des Monds ins Herz geflossen.
Mehr als das Gold von Pindars Ruhmeskränzen
wiegt uns der Wehmut Tau, der Träne Glänzen.

 

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