Der verlassene Garten
Die Schwelle, moosblindes,
geborstenes Gesicht.
Wie ging hin die Zeit,
mit Schneegeflüster,
Regenfädenflechten,
Samenpusten unter wässriger Sonne.
Du warst dir einst so nah,
als die Seele Schatten trank im Laub.
Du warst ein Luftgesicht,
mohnumschoßt,
von Anemonen geneckt.
Die Zeit ging hin,
dein Herz vergaß die Lieder,
dein Schmerz ihr Echo aus Kastanienschalen.
Sieh, die Wicke spielt
um die rostigen Finger des Drahtverhaus.
Blubbern noch Quappen im Teich?
Ein Wasserfloh spukt mit Schattenbeinen
über den brackigen Schaum.
Aus alter Narbe des Apfelbaums
sintert kleinmütig Harz.
Du warst ein Hirte des Pan,
als Mondlicht spie auf deinen Gram.
Der morsche Schuppen
mit dem Phosphorfirnis der Toten,
Reschen, Spaten, Axt,
die verbissene Sense am Nagel,
erschöpfte Gespenster
eines verwucherten Sinns.
Es liegt ein Löffel im Sand,
die Spiele versunkenen Kinds.
Da graut der Schiefer,
das Inbild der Heimat,
abgeflossen die Wärme
aus dem Echsenschlaf.