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Der Verlassene

28.09.2023

Der Becher, den du nicht ganz ausgetrunken,
ich zögere, fühllos ihn auszuschütten.
Worüber deine Augen hingeglitten,
aus dunklen Zeilen schwirren mir noch Funken.

Mir ist, als überwüchsen weiche Moose
die Schwelle, über die du bist geschritten.
Vergebens war der Duft der süßen Bitten,
es neigt ihr Haupt die sonnenmüde Rose.

Das hold auf deinem warmen Schoß gelegen,
mein Hündchen hör ich scharren an der Türe.
Daß doppelt ich der Sehnsucht Stechen spüre,
perlt an der Scheibe sanften Glanzes Regen.

Laß, Dichter, mich auf Verses Wogen schwimmen
zu Ufern, wo die Asphodelen glimmen.

 

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