„Der Verfemte“
Er stiert mit frechem Gauner-Grinsen in den Fokus.
Die Locke loht um seine aufgeschrammte Birne –
er schielt, als trüge er ein Stigma auf der Stirne,
indes sein Name prangt in jedem Schwulenlokus.
Er redet schroff und schlürft den Hochmut aus der Gosse.
Er ist auf jeder Party der große Einsamkeitsrebell
und zieht gleich jedem übern Kopf das Fell,
der ihm die Hände reicht als Schmerz-Genosse.
Er spuckt auf allen Biedersinn, auf jeden Anstand.
Er scheucht mit seinem Schwengel ein Nönnchen aus dem Feld
und spendet alten Hürchen Piccolöchen von dem Geld,
das er im Strumpfe unterm Kissen seiner Oma fand.
Comments are closed.