Der Talmi-Dichter
Gelblicher Brei, den röchelnd er gespuckt,
ein blutig Klümpchen auf die große Bühne,
war seine halb verdaute Dichterseele,
Ruhm ihm, weil er sich nicht daran verschluckt.
Im Krampf leckt er die Glans des Mikrophons,
aus Silbenbüscheln schüttelnd schwüle Funken,
und tut gerissen, lallt, als sei er trunken
und stammle halb im Schlaf des schwarzen Mohns.
Nicht Orpheus ist, was aus ihm stöhnt,
es ist der Fleischwolf dumpf zerschmatzter Phrasen,
was alle Schicksalsblinden in der Zeitung lasen,
Euterpe habe mit den Furien sich versöhnt.
Nicht lauscht ihm mehr Ophelia,
die Blume unter Blumen schwamm entronnen,
von falscher Seufzer Schleim umsponnen,
fühlt der Enterbte sich der Fülle nah.
Der Wein, gesprossen unter Gottes Glut,
das Wort mit goldenem Sinn zu netzen,
kann die Betrübten nicht ergötzen,
wahllos vermengt, verpanscht mit Sud.
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