Der Strahl der Einung
Fern fühl ich es, fühle das Beben,
schon zittert des Horizonts Lid.
Daß wieder der Strahl von mir flieht,
die Schale der Nacht soll ich heben.
Muß bitteren Tau ich auch saugen,
wie blind von den Tropfen des Traums,
im rauschenden Blattwerk des Baums
sind Augen, die glühen, sind Augen.
Es heißen mich Schatten, zu steigen
auf Hügel, wo rein es entspringt,
ein Wasser, o Wasser, das singt,
was Tage und Werke verschweigen.
Doch kann ich die Hände nicht falten,
zu schöpfen den tauigen Glanz,
so sink ich, nicht halb und nicht ganz,
hinab zu den Zwittergestalten.
Kann aber kein Traum mich mir einen,
zerschlag ich die Schale der Nacht.
Strahl ist’s, was mich zu mir gebracht,
ihn laß ich, ihn lasse ich scheinen.
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