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Der Sand weht

16.03.2020

Der Sand weht über kahle Schwellen,
wie sanft er sich an Brüste schmiegt,
wie schimmernd er auf Lippen liegt,
aus denen rote Seufzer quellen.

An Muscheln lernten Kinder Sehnen
und preßten sie ans Ohr gebannt,
wie großer Botschaft Rauschen schwand,
verstummt sind alle Meersirenen.

Sind wahr noch hinter Dünenbogen
die Blüten namenlosen Schaums,
dörrt Gras am Ufer blauen Traums,
wo Sommers goldne Bienen sogen?

Wie leer sind Teiche ohne Schwäne,
wie ohne Rosen Pfade blind,
und was aus hohem Dunkel rinnt,
ist Mondes kalte Abschiedsträne.

 

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