Der Lurch siegt über den Delphin
Der Krieg ist der Vater aller Dinge
Die Kleinen, Lauen und Schwachen wollen sich bergen,
in den Kissen dösen, die Musik des Verdauens hören,
den Panzen reiben an flackernder Flamme.
Die Faulen, Fiesen und Hässlichen, die dunklen Ansitzer
lehnen ihre Hütten aus Blech und Pappe gegen die Burg,
wo hoch der weiße Tempel leuchtet und dröhnt.
Die Hellen, Hohen und Geistvollen finden Grund
für neue Saaten, auf schäumender Woge greifen sie
nach Sternen, sie prägen neue Namen für Städte und Götter.
Die Schönen, Edlen und Glänzenden münzen Begriffe
zu Wegscheiden des Denkens, sie taufen auf adlige Namen,
aus seltenster Frucht rühren sie das Chrisma dem König.
Die Lahmen, Stumpfen und Dumpfen ölen die Kehlen
mit Liedern des Grauens, mit Schluchzen. Sie sehen
die Funken des Aufstandes sprühen, den Horizont röten.
Die Schartigen, Stinker und Stänker hassen, was sich selber genug,
das Schöne, was den Göttern hold. So vergällt dem Krummen
der stolze Schritt, der leichte Sprung des Kriegers das Leben.
Die Großen, Heiteren und Rosigen dürstetʼs nach Wind
und nach Fahrt, sie lassen flattern Haare, Fahnen und Segel.
Sie lieben den Feind, der ihnen Sieg schenkt und Ruhm.
Die Meister, Erbauer und Gründer lieben die geballte Faust,
den weichen, ergebenen Mund, den lichten Schatten des Schlafs,
umsungen von epischer Lieder schäumendem Kiel.
Die Bleichen, Verhetzten und Träumer schwitzen Nass der Angst,
Geifer der Ohnmacht, ungestillter Sehnsüchte Harn.
Sie brauen sich Gifte, kochen tödlichen Sud.
Die Gnomen, Hexen und Zauberer springen den Sprung,
sprechen den Spruch, im tiefen Grauen der Nacht kommen sie
zu den Bächen, den Brunnen, verschütten den Tod.
Gerissen, gebröckelt ist das Fresco der homerischen Schlacht.
Von fröhlicher Meerfahrt blieb ein kopfloser Putto
und sein graziler Rausch auf dem Rücken der Nymphe.
Das Stumpfe und Faule siegt über den Charme sich verjüngenden Lebens,
der Schmarotzer über die Frucht, der Lurch über den Delphin.
Doch am Tode des Wirts findet auch der Parasit sein Ziel.