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„Der Liebende“

09.05.2014

Die Slippers lässig abgestreift, reckt
er den Pansen, lümmelnd auf dem Sofa.
Abwesend streicht er seinen Blädes
mit aufgedunsener Hand und gähnt.

Dann gewährt er Audienz und setzt dich
über sein Befinden minutiös in Kenntnis
mit einem Monolog, von Seufzern unterbrochen
und Schmatze-Schlucken aus der Pulle.

Mit dem Lamento, zugespitzt zu giftigen
Pfeilen wider seine bösen Artgenossen
im Büro, trifft er fort und fort den Schrumpel-Kürbis
deines Selbstgefühls, auf dass er platze.

Du hast ihm alles schön gemacht
mit Kuchen, Düften, Perlenohrgehängen.
„Zwei Sträuße Tulpen gibtʼs bei Penny
für nur 4 Euro.“ „So billig soll ich dich beschenken?“

Du hoffst auf Zärtlichkeiten, seine Hand- und
Zungenfertigkeit, die heiße Botschaft
kurz gestoßnen Atems – er zieht ein Blatt hervor,
ach je, er dünkt sich einen feinen Dichter,

du musst das schlecht Geleimt-Gereimte
mit Engelston ihm lange wiedertönen,
bis ein schnödes Schnarchen dir bezeugt
das Ende dieser blauen Stunde – Gott sei Dank!

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