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Der Liebe Zwiegespräch

27.12.2023

„O komm, die Luft ist lau,
zu Auen laß uns gehen,
nach Anemonen sehen,
ob sie beglänzt von Tau.“

„So gib mir deine Hand,
wir wollen wie zwei Waisen
auf kühn verzweigten Reisen
uns halten unverwandt.“

„Sieh, Becher reicht der März,
magst einmal es erfühlen,
wie Blumentränen kühlen
der Sehnsucht heißen Schmerz.“

„Geh mit mir an den Teich,
daß wir uns darin spiegeln,
die Grenzen sich entriegeln,
in eins verschwimmen weich.“

„Doch engt der Tag uns neu,
daß uns nur Worte lindern
die Einsamkeit wie Kindern,
spricht eine Fee getreu.“

„Der Efeu, der dort grünt,
will mir von Stille sagen
jenseits von Lust und Plagen,
wenn alle Schuld gesühnt.“

„Hier ist des Dichters Grab,
der einsam hat gesungen,
von Schatten ward verschlungen,
was heller Sang ihm gab.“

„Laß uns das Moos vom Stein,
die Flechten sachte schaben,
daß von der Schrift erhaben
die Sage leuchte ein.“

In Nächten, sternelosen,
ward mir das Lied zum Licht.
Es hat die Glut von Rosen
entflammt mein Lobgedicht.

 

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