Der Liebe Inbild
Du hast an jenes Herz dein Haupt geneigt,
als wärest du dir selbst entronnen,
getrunken hat der Mund, wie süß er schweigt,
das Wort aus einem klaren Bronnen.
Und deine Hand darf einer Schwalbe gleich
im Nest der seinen träumend rasten.
Die Lider matt, der Nacken, mädchenweich,
biegt Fingern sich, die huldvoll lasten.
Er aber, königlich, gibt deiner Anmut Halt,
daß Tränen nicht in Nichts zerrinnen,
das Wort der Liebe nicht im Tod verhallt,
schmiegt sich von Schoß zu Schoß das Linnen.
Die Gesten reiner Zärten, hoher Huld,
daß wir in dieser Nacht sie fänden,
erlöst von Bitterkeit und Ungeduld,
die Herzen hielten auf den Händen.
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