Der letzte Dank
Sie lag ins Dunkel hingestreckt.
Die Scheibe war so blau, so kalt.
War keiner, der sie zugedeckt.
War keiner, dem sie noch was galt.
Da griff um ihre Lenden fest
und hob sie hoch ein starker Arm.
„Mein Leben ist nur ein Gebrest,
tu mir, o Fremder, keinen Harm!“
Sie schwebte wie die Knospe leicht
auf einem windgewiegten Stiel,
der aus der Nacht zum Azur reicht,
ein Blütenblatt war sie, das fiel.
Es fing sie auf der Tänzer mild
und drehte wirbelnd sie im Kreis,
es flammten seine Blicke wild,
der bleichen Lippen Hauch war Eis.
Sie hörte noch die Melodie,
die ihr einst frühe Liebe sang,
der sie es niemals je verzieh,
daß ihr der hohe Ton zersprang.
Da löste er den Griff, sie sank
zurück, das Fenster glühte rot.
„Wem schulde ich den letzten Dank?“
„Dein Retter bin ich, bin der Tod.“
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