Der leere Krug
Der Pollenstaub des Lieds, er schwebt
so leicht, wo unsre Herzen zagen,
von gar geringem Hauch getragen,
von blauer Lüfte Traum belebt.
Wir dösen dumpf am braunen Hang,
zu müde, Mücken zu verscheuchen,
der Tag war Jäten, Rupfen, Keuchen,
war Wunsch nach Sonnenuntergang.
Und kommt am Abend weiche Lust
in sanften Regens Niedertropfen,
daß unsre Herzen banger klopfen,
bleibt Glanz und Fülle kaum bewußt.
Nun hat die Nacht den schwarzen Teer
auf Lebens Knospen ausgegossen,
was haben, Schwester, wir genossen,
der laubumkränzte Krug ist leer.
Comments are closed.