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Der Kristall des Wortes schmilzt

04.04.2020

Der Kristall des Wortes,
der im Morgenrot geblitzt,
schmilzt unter hohen Mittags Blick,
und ein Hauch steigt auf
ins stumme Blau.

Seele, die wie Wasser rinnt,
tropft von Zweigen Licht,
ruht, ein schwarzer Teich,
unterm Fels der Nacht,
wo Mondes volle Knospe schwebt.

Wie das Klopfen heißer Hämmer
an die bronzene Glocke des Ruhms
in Abends blaue Auen ebbt,
verzischt die Schmiede Herz,
wenn Traum und grüne Flut
die Esse löscht.

Wo ein blutiger Schnabel rupfte,
liegen weiße Federn,
und schneit es in der Nacht,
verblaßt der Schmerz
wie unter Flocken Flaum.

 

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