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Der klare Trank

30.03.2025

Zu fernen Gipfeln wölken Chorgesänge,
wie Veilchen blau und weiß wie Schnee von Schlehen.
Wenn einsam wir zu dunklen Ufern gehen,
erglüht im Abendrot noch ihr Gepränge.

Die aber weicher tönen, Edens Wasser,
sie wecken Halm und Moose, daß sie leuchten,
doch können unsern Mund sie nicht befeuchten,
sieh, seine Blume ward nur immer blasser.

Glänzt aber, Dichter, dir noch Tau im Kruge,
geronnen aus dem Blattwerk grünen Lichts,
laß trinken uns die Klarheit Zug um Zuge,

scheu nicht die Trübsal unsres Angesichts.
Doch sparen wir, was du hinab kannst gießen,
daß helle Knospen Erdennacht entsprießen.

 

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