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Der Grabspruch

03.10.2023

Bist du mir nahe im Wehen,
fliehst du, ein Flüstern im Wind,
blendest du mich mit den Schlehen,
doch ich ertaste dich blind.

Seufzt es wie Schaum unter Moosen,
ist es dein sanftes Adieu,
wirbeln die Blüten, die losen,
seh ich dich tanzen im Schnee.

Flackern in nächtlichen Stunden
Kerzen vorm schimmernden Bild,
hab deinen Blick ich empfunden,
Träne der Liebe, sie quillt.

Leise den Sinnspruch zu lesen,
wische den Staub ich vom Stein.
„Freunde, euch nah will ich wesen,
kühlender Hauch, Glut im Wein.“

 

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