De multa desperationis nocte
Hat nachts gepocht wer an das Fenster?
Es war ein Zweig, vom Wind zerbrochen.
Hat unterm Dach nicht wer gesprochen?
Geschwätzig sind die Angstgespenster.
Es löst sich ab der Silberfaden,
der deinen Geist einst fest umwickelt,
du siehst dein eigen Bild zerstückelt
von einem Richter sonder Gnaden.
Sind Quellen noch dem Hoffnungslosen,
die unterm Kuß Selenes singen,
sind Knospen übrig, Hauch zu schwingen,
ward kalt dir auch die Glut der Rosen?
Nein, niemand kommt, mußt einsam liegen,
umsonst den Schwamm Erinnerung pressen,
der Liebe harte Kruste essen,
kein Vers rauscht, mit dir aufzufliegen.
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