Das wilde Brausen
Um wüst nicht auf den Plätzen loszubrüllen,
preßt du den Atem in den engen Trichter,
der zum Sonett sich wölbt, o Unzeit-Dichter.
Es kann der Muschelklang den Schmerz nicht stillen.
Um ihm ein wenig Schmelz und Glut zu leihen,
läßt deine spröden Lippen du vibrieren.
Wie bald die Töne in der Nacht gefrieren,
wie fahle Reime auf die Brache schneien.
Mag dich der Gischt am Katarakt belehren,
sein wildes Brausen, das gestaltlos bleibt,
es kennt kein Maß des Sinns, kein Wiederkehren
in einem rhythmisch zart gedehnten Bogen.
So rasch auf grauser Flut die Blüte treibt,
wird jäh der Grazie Anblick uns entzogen.
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