Das treue Hündchen
Schon hörst du wieder süßes Schnaufen,
o kreatürlich-warmer Schall,
es kommt das Hündchen angelaufen,
bringt dir zurück den roten Ball.
Du siehst es an dem Glanz der Augen,
wie wahre Treue tief beseelt,
wozu uns Worte schwerlich taugen,
stumm hat sein Blick es nicht verfehlt.
Wie rührend ist die Freundesgeste,
hebt es die Pfote auf dein Knie.
Die Hand, die stürmisch deine preßte,
ob sie nicht trog, du weißt es nie.
Und bist du munter, mag es fegen
durch Gras und Dickicht, und es bellt,
sich traulich dir zu Füßen legen,
wenn Schwermut auf das Herz dir fällt.
Gern pflückst du aus dem Fell die Kletten
und kämmst das immer krause Haar,
gern mag es sich aufs Kissen betten,
als wäret ihr ein altes Paar.
Gedenke, wie an wirren Tagen,
da Liebe kam und Liebe ging,
du wolltest unwirsch es verjagen,
und es mit Blicken an dir hing.
Und hörst du aus dem Napf es schlecken
und kratzen an der Wohnungstür,
kommt dich bisweilen an ein Schrecken,
daß stumm es wird, leer um dich her.
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