Das Nachbild des Gedichts
Nun rührt die weiße Blüte dich, ein Schaum,
der schmilzt und sich im Abendlicht versprüht.
Am Dämmervlies des Waldes zart erglüht,
schien sie wie eitle Rüsche nur am Saum.
Als Liebe süß gesenkten Lids die Hand
auf deine, einen Seufzer lang, gelegt,
ward nicht das müde Herz dir schön erregt,
daß es die graue Erde grüner fand?
Von Trübsal lüstern überhauchte Scheibe
läßt uns im Dunst nur schwanke Schemen sehen,
und lichten Daseins Knospe schläft verhüllt.
Laß, Dichter, Tau auf Blumenlippen wehen,
damit ein Nachbild dem Gedächtnis bleibe,
das uns der Sehnsucht Starrkrampf nicht zerknüllt.
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