Das Mädchen und die Norn
Dein Lächeln hat mich eingeladen,
dein süßbetauter Veilchenblick,
der bleichen Schwermut Stirn zu baden,
damit kein Grauen bleibt zurück.
Da hat gerissen mich am Schopfe
die Norn, daß keine Süße tropfe.
Ein Helmbusch hat dein Haar geflattert,
als könnte ich den Kampf bestehn.
Es schienen, die das Herz umgattert,
in Glut die Schatten zu zergehn.
Sie hob mich hoch mit ihren Krallen
und ließ mich in das Dunkel fallen.
Des Sturzbachs Schäumen war dein Drängen,
als sähen wir schon fern das Meer.
Wie Traubengold in Laubengängen
glomm dein Gesang von Wiederkehr.
Da wand die Norn die blaue Flechte
mir um den Hals wie einem Knechte.
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