Das Kind mit dem Rehkitz
Dem Andenken an Franz Marc
Wenn wieder Tau an Wimpern perlt,
an Hängen Ginster und Lupinen scheinen,
wollen wir dem Lichte einen
unsrer Herzen Müdigkeiten –
wenn vor dem Weihebilde Honig schmilzt,
sollen uns Gesänge leiten,
wollen wir gemessen schreiten,
durch die Dunkelheiten –
wenn wieder Flamme an den Ufern singt
und Wolken in das Zögern blühen,
eines Morgens zartes Glühen,
wollen wir auf die Schwelle breiten
einen Teppich wilder Rosen,
Kränze süß gewundner Lieder
mit dem Duft von weißem Flieder
hängen an Tores offene Seiten,
wenn fernen Lächelns Kind,
ein Rehkitz auf den Händen,
unsre Trauer zu beenden,
tritt aus des Wunders blauen Weiten.