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Das Geschwätz im Rücken

23.08.2024

Wer schweigend vor dem offnen Fenster steht
und sieht, wie Zweige immer dunkler schwanken,
den tragen sternumsäumte Nachtgedanken
zum Wald der Frühe, worin Farn geweht.

Wer sich vor hoher Woge Gischt entblößt,
vor blauen Abgrunds aufgepeitschtem Gleißen,
fühlt, wie die Schalen dürrer Worte reißen,
wie sich die Haut des Ungesagten löst.

Steh, Dichter, das Geschwätz des Tags im Rücken,
auf blanker Schwelle, wenn sie Nacht betaut,
zeig uns, wie Ranken losen Sinns entzücken,

das Spiel der Schatten, zarter Chiffren Zittern,
die süßem Abendlicht du anvertraut,
daß wir der Worte müde nicht verbittern.

 

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