Das dunkle Haus
Die Wände haben alles aufgesogen,
Gebete, Flüche, Seufzer, die erstarben,
die feinen Risse sind wie alte Narben,
vom Wehen- und vom Todeskrampf gezogen.
Und nachts wirst du von Träumen überfallen,
in denen Kinder ängstlich vor dir flehen,
mit ihnen aus dem dunklen Haus zu gehen
ins süße Licht, das Lied der Nachtigallen.
Es fehlt dem Haus, das du bewohnst, der Segen,
und was vor Zeiten hier gedacht, erlitten,
dringt wie ein Moderduft dir noch entgegen
aus jeder Ritze, jeder Vorhangfalte –
vergebens, Rosenwasser auszuschütten.
Der Schrei nach Liebe war’s, der hier verhallte.
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