Dana Gioia, Summer Storm
We stood on the rented patio
While the party went on inside.
You knew the groom from college.
I was a friend of the bride.
We hugged the brownstone wall behind us
To keep our dress clothes dry
And watched the sudden summer storm
Floodlit against the sky.
The rain was like a waterfall
Of brilliant beaded light,
Cool and silent as the stars
The storm hid from the night.
To my surprise, you took my arm–
A gesture you didn’t explain–
And we spoke in whispers, as if we two
Might imitate the rain.
Then suddenly the storm receded
As swiftly as it came.
The doors behind us opened up.
The hostess called your name.
I watched you merge into the group,
Aloof and yet polite.
We didn’t speak another word
Except to say goodnight.
Why does that evening’s memory
Return with this night’s storm–
A party twenty years ago,
Its disappointments warm?
There are so many might have beens,
What ifs that won’t stay buried,
Other cities, other jobs,
Strangers we might have married.
And memory insists on pining
For places it never went,
As if life would be happier
Just by being different.
Sommersturm
Wir standen im Hof der gemieteten Villa,
drinnen ging’s hoch her noch und laut.
Du kanntest den Bräutigam vom College,
ich war ein Freund der Braut.
Wir drückten uns gegen die Sandsteinmauer,
um unseren feinen Dress trocken zu halten,
und blickten auf den jähen Sommersturm,
lichte Fluten, die über uns wallten.
Ein Wasserfall war dieser Regen,
von Perlen durchfunkelte Pracht,
kalt und stumm wie die Sterne
verbarg sich der Sturm vor der Nacht.
Ich staunte, wie du mich am Arm hast gefaßt –
eine Geste, unklar weswegen –
und wir begannen zu flüstern, wir zwei,
als täten wir nach es dem Regen.
Dann flauten die Fluten jäh ab,
rasch, ganz so wie sie kamen.
Die Türen gingen hinter uns auf.
Die Gastgeberin rief dich beim Namen.
Ich sah, wie du ein in die Gruppe getaucht,
höflich, auf Abstand bedacht.
Wir sagten einander kein anderes Wort
nur das eine: gut Nacht.
Warum kehrt die Erinnerung an diesen Abend
zurück mit dieser Windsbraut im Arm –
eine Feier, zwanzig Jahre vorüber,
doch von Enttäuschung noch warm?
Es gibt so viel an Hätt-können-sein,
Was-wär-gewesen, das aus Gräbern erscheint.
An andern Orten, mit andern Berufen,
einander fremd, hätte vielleicht uns die Ehe vereint.
Erinnerung läßt das Schmachten nicht
nach Orten, wohin sie nie gekommen,
als wäre das Leben glücklicher,
wenn es den anderen Pfad genommen.
Rezitation durch den Autor:
https://www.youtube.com/watch?v=RqyOoQChuYI
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